„Schau, die spielen Boccia!“ hört man häufig, wenn man mit Freunden im Park Boule spielt. Einige Spieler:innen rufen dann entrüstet zurück: „Wir spielen nicht Boccia, wir spielen Pétanque!!“
Wie man es auch nennt: Es geht um ein technisch anspruchsvolles, strategisches und durchaus geselliges Spiel. Als Sport ist Pétanque (oder wie es allgemeiner bekannt ist: Boule) in vielen Ländern der Welt anerkannt, in seinem Heimatland Frankreich gehört es zu den beliebtesten und bekanntesten Sportarten mit Spielerzahlen im siebenstelligen Bereich.
Sportarten und Spiele mit Kugeln jeglicher Art haben Menschen schon immer fasziniert. Am Anfang des 20. Jahrhunderts wurde in Südfrankreich eine Variante des Boule-Sports, das Jeu Provençal erfunden: Pétanque. Da ein guter Boulespieler, Jules Le Noir, wegen eines Rheumaleidens nicht mehr die Anlaufschritte machen konnte, die bei einem Jeu Provençal-Spiel erforderlich sind, erfand sein Freund, Ernest Pitiot, eine Spielvariante, bei dem man auf kürzere Entfernung (statt 15 bis 21 Metern auf 6 bis 10 Metern) und ohne Anlauf aus einem Kreis gespielt hat. Die geschlossenen Füße (im Französischem pieds tanqués, im provenzalischen Südfranzösisch ped tanco) des Spielers im Kreis gaben dem neuen Spiel den Namen. Heute wird Pétanque und Boule häufig synonym verwendet.
Boule wird in Parks auf freiem Gelände ohne Begrenzung oder in sogenannten Boulodromes auf klar definierten Spielfeldern gespielt.
Die Grundlage ist idealerweise Schotter: Je abwechslungsreicher der Boden, desto spannender ist das Spiel.
Die Größe der begrenzten Bahnen beträgt ca. 3 x 12 Meter (bei Wettkämpfen häufig 4 x 15 Meter).
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