Boule wird in Österreich in ca. 20 Vereinen von etwa 350 Personen „amateurhaft, aber ziemlich professionell“ gespielt. Es gibt zahlreiche Turniere und Meisterschaften und auch eine Bundesliga, in der sich die besten Spieler:innen matchen.
Pétanque als Profisport unterscheidet sich nur in wenigen Punkten vom Freizeitspiel: Es gibt festgelegte Rollen, die die Spieler:innen während eines Spiels übernehmen. Der Leger (pointer) versucht grundsätzlich die Kugeln näher an die Zielkugel zu legen, ein Schießer (tireur) „schießt“ eine (meistens sehr gut platzierte) Kugel des gegnerischen Teams weg. Im Triplette übernimmt ein dritter Spieler je nach Situation eine Leger- oder Schießer-Aufgabe, ist somit sozusagen „in der Mitte“ (milieu).
Die drei Kugeln eines Boule-Spielers (im Profi-Set sind immer drei Kugeln) sind je nach Größe und Gewicht spezifiziert, die Kugeln sind auf die Person sozusagen „zugeschnitten“: Die Größe der Handfläche bestimmt den Umfang bzw. den Durchmesser der Kugel, die bevorzugte Spielposition das Gewicht. Ein Leger hat meistens ein paar Gramm schwerere Kugeln als ein Schießer. Bei Turnieren sind Kugeln von einem Gewicht zwischen 650 und 800 Gramm zugelassen – zurzeit spielen die meisten Profis mit Kugeln um die 680 Gramm.
Bei den Turnieren spielt man meistens eine Vorrunde (mit bis zu fünf Spielen) und eine sogenannte KO-Runde. Die Spiele in der Vorrunde und bis zum Halbfinale werden auf Zeit gespielt. Das bedeutet, dass die Teams nicht die 13 Punkte erreichen müssen, sondern sie spielen 45 Minuten plus zwei Aufnahmen lang. Wenn keine zeitliche Begrenzung gibt, dauert ein Spiel aber immer bis 13 Punkte. Und es kann 13:12 ausgehen. Oder auch 12:13. An einem Turniertag spielen die Finalisten nicht selten acht bis neun Spiele hintereinander, und somit dauert der Weg zum Erfolg bis zu 12 Stunden.
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